Food waste: Lebensmittelverschwendung stoppen und nachhaltig ernähren mit Low Carb

Wir vergessen schnell, dass wir mit jeder Entscheidung ein Lebensmitteln zu kaufen ein Statement abgeben. Dadurch mitentscheiden, wie viele und welche Lebensmittel mit welchen Ressourcen produziert werden. Doch nicht nur das: Die Verschwendung von durchschnittlich 82 Kilo Nahrungsmitteln jährlich, die in einem deutschen Haushalt in der Abfalltonne statt auf dem Teller landen, könnte vermieden werden. Aber wie schaffst du die Balance aus gesundem Egoismus wie einer Ernährung, die zu dir passt und der Vermeidung von Lebensmittelabfällen? Lies hier, was du tun kannst, um mit Low Carb nachhaltig abzunehmen und der umweltbelastenden Lebensmittelverschwendung gezielt entgegenzuwirken.

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Was ist Food waste?

Lebensmittelverschwendung (englisch Food waste) ist ein globales Problem, das vor allem in entwickelten Industrieländern besteht. Große Mengen an zur menschlichen Ernährung hergestellten Nahrungsmitteln werden vernichtet. Weltweit landet jährlich ein Drittel der gesamten Nahrungsmittelmenge im Müll. Dadurch belasten wir das Klima mit 3,3 Tonnen Treibhausgas jedes Jahr. Wie kommt es dazu? Durch Nahrungsmittel, die bei dir zuhause verderben, weil du sie doch nicht brauchst oder Reste, die weggeworfen werden. Zum anderen Lebensmittel, die im Handel aufgrund eines Überangebotes, kleiner Mängel oder eines überschrittenen Mindesthaltbarkeitsdatums nicht verkauft werden. Doch die Kette der Lebensmittelverschwendung beginnt bereits früher: Entsprechen die Produkte, vor allem Obst und Gemüse, nicht dem Qualitätsstandard der Verbraucher:innen, gelangen sie erst gar nicht in den Verkauf. Stattdessen werden krumme Karotten oder Äpfel mit Schönheitsfehlern, die nicht der Norm entsprechen entsorgt, bevor sie in den Handel gelangen. Unvermeidliche Verluste bei der Ernte und Herstellung kommen noch hinzu.

Auch in Restaurants und Kantinen kommt es zu hohen Mengen an Lebensmittelabfällen, etwa weil die Gäste etwas stehen lassen oder gelagerte Lebensmittel nicht verwendet wurden. Den Großteil der Lebensmittelverschwendung hat die Lebensmittelindustrie zu verantworten, doch auch du kannst ihn vermeiden und so die Abfallmenge reduzieren.

Wie viele Lebensmittel werden in Deutschland verschwendet?

In Deutschland werden jedes Jahr über 18 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Pro Haushalt sind das durchschnittlich 82 Kilo jährlich, rund ein Drittel des eingekauften Obsts und Gemüses, die in der Tonne statt auf dem Teller landen. 4,9 Tonnen pro Jahr verschwenden allein deutsche Haushalte. Darunter zum Beispiel 230 000 geschlachtete Rinder, die jährlich als Fleischabfall enden. Nicht mit eingerechnet sind die sogenannten unvermeidlichen Lebensmittelabfälle wie nicht essbare Schalen oder Kerne, die wir vor dem Zubereiten schälen oder herausschneiden. So werfen die Deutschen weg:

  • Frisches Obst und Gemüse – 34 Prozent
  • Gekochtes und selbst Zubereitetes – 16 Prozent
  • Brot und Backwaren – 14 Prozent
  • Getränke – 11 Prozent
  • Milchprodukte – 9 Prozent
  • Fertig- und Tiefkühlprodukte – 7 Prozent

Welche Folgen hat die Lebensmittelverschwendung?

Werden Lebensmittel verschwendet, kommt es automatisch zu einer Vergeudung von Ressourcen wie etwa Ackerland - bis zu 2,6 Millionen Hektar sind es in Deutschland jedes Jahr. Allein die Herstellung der in Deutschland weggeworfenen Nahrungsmittel führt außerdem zu einer CO2 -Belastung von 38 Millionen Tonnen jährlich. Doch Lebensmittel wegzuwerfen hat auch Konsequenzen für deine Haushaltskasse: Durchschnittlich 260 Euro pro Person könnte jede:r von uns sparen, würden keine Lebensmittel mehr in unserer Abfalltonne landen. Weltweit betrachtet könnte die produzierte Lebensmittelmenge ohne Verluste durch Lebensmittelverschwendung Hungersnöte und Wasserknappheit in Entwicklungsländern entgegen wirken. Ökosysteme würden weniger belastet und die Artenvielfalt erhalten. Welche Mengen an Lebensmitteln wir wegwerfen, hat also individuelle wie weltweite Auswirkungen.

Wie kann ich Lebensmittelverschwendung vermeiden? 5 Tipps, um ohne Abfälle zu kochen

Hast du erst einmal ein Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung entwickelt, ist es ganz leicht, durch kleine Veränderungen im Alltag gezielt etwas gegen unnötige Lebensmittelabfälle zu tun. Das sind die 5 einfachsten Tipps: 

1. Plane deine Woche voraus: Nutze Ernährungspläne und Einkaufslisten

Frau sortiert auf dem Küchentisch besonnen ihre Einkäufe
Mit einer gut geplanten Ernährung sparst du Kohlenhydrate und Abfälle - Foto: svetikd/gettyimages

Suchst du dir für mehrere Tage im Voraus aus, was du essen wirst oder nutzt einen unserer optimierten Ernährungspläne, kannst du dir direkt die passende Einkaufsliste in deinem Mitgliedsbereich erstellen. So kaufst du nur das, was du für deine Low Carb-Ernährung auch wirklich benötigst und musst weniger wegwerfen oder kannst Reste für andere Gerichte am nächsten Tag nutzen. Hol dir unseren Anti-Food waste Ernährungsplan!

2. Mindesthaltbarkeitsdatum richtig verstehen 

Viele Lebensmittel sind bei richtiger Lagerung weit über das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) essbar. Das MHD ist nämlich nicht dasselbe wie das Verfallsdatum, also der Tag, an dem das Produkt nicht mehr gegessen werden kann. Räuchertofu zum Beispiel ist im Kühlschrank bis zu 6 Monate länger haltbar als auf der Verpackung angegeben. Es gibt außerdem Lebensmittel, die nahezu unbegrenzt haltbar sind und in Ruhe aufgebraucht werden können. Dazu gehören etwa Essig und Salz oder Tee und Kaffee. Das MHD auf deren Verpackungen dient allein der Absicherung der Hersteller. Und soll natürlich dazu führen, dass wir Verbraucher:innen schneller Nachschub kaufen und die Kassen der Lebensmittelhersteller füllen. Im Zweifel ist eine sensorische Prüfung die richtige Methode: Du wirst riechen und sehen können, ob ein Naturjoghurt nach ein paar Tagen über dem MHD noch genießbar ist oder nicht.

3. Meal Prepping: im Voraus kochen

Sandwiches in Papier eingepackt in einer Brotdose
Meal Prep-Sand­wich mit Ei­er­sa­lat - Foto: © StockFood / Gräfe & Unzer Verlag / Juni und © STOCKFOOD / FÜR ZS VERLAG / SCHÜTZ, ANKE

Das sogenannte Meal Prepping, also Vorkochen, hilft dir nicht nur beim Abnehmen, sondern auch dabei, Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Du kochst deine Low Carb-Gerichte gleich für mehrere Tage vor und hast so immer eine fertige Mahlzeit griffbereit. Spontaneinkäufe bei Heißhunger und womöglich mehr Kohlenhydrate als geplant sparst du dir so ganz einfach. Entdecke unseren Meal Prep-Guide und die besten Low Carb-Rezepte zum Vorkochen in unserer gleichnamigen Sammlung.

4. Richtig lagern: Ein gut sortierter Kühlschrank

Wir alle haben unsere Gewohnheiten, wo welche Lebensmittel im Kühlschrank Platz finden. Doch es steckt ein Konzept hinter den einzelnen Kühlfächern, die optimal für unterschiedliche Lebensmittel sind und so zu einer längeren Haltbarkeit beitragen: Die kälteste Stelle im Kühlschrank ist das Fach direkt über der Glasplatte. Dort lagerst du am besten schnell verderbliche Lebensmittel, z.B. Reste vom Mittag- oder Abendessen. Gemüse und Obst gehören in das Gemüsefach. Falls Gemüse und Obst in Plastik verpackt ist, solltest du die Verpackung gleich entfernen. Salat kannst du dann in ein feuchtes Geschirrtuch wickeln, damit er nicht so schnell welkt. Lauchzwiebeln kannst du in ein Glas mit Wasser tun, so wachsen sie weiter und bleiben knackig. Mach jetzt den Low Carb-Kühlschrank-Check!

5. Kreative Resteküche - Lebensmittelverschwendung hat keine Chance!

Werde mit Resten deiner Low Carb-Gerichte oder einzelnen, übrig gebliebene Gemüsestücken kreativ. Was immer geht: Eine Suppe zu kochen oder ein Blech mit Gemüseresten zu füllen und schnell mit Käse zu überbacken. 

Eine andere Idee ist, Reste von Mittag- oder Abendessen einzufrieren. So landen sie nicht im Kühlschrank und werden dort vergessen. Wusstest du außerdem, dass du Milch, Sahne oder Butter problemlos einfrieren kannst? Am besten direkt portionsweise, die Butter zum Beispiel in einem Eiswürfelbehälter. 

Low Carb Planetary Health Diet - so sparst du Kohlenhydrate und Ressourcen

Low Carb ernähren und gleichzeitig die Gesundheit unseres Planeten schützen? Das verspricht die sogenannte Planetary Health Diet, die internationale Forscher entwickelt haben. Planetary Health Diet – so heißt der Speiseplan für eine gesunde und nachhaltige Zukunft. Ein internationales Forschungsteam, die EAT-Lancet-Kommission, hat einen nachhaltigen Ernährungsplan entwickelt, der deine Gesundheit und die der Erde gleichermaßen schützen soll.

Foto: falkemedia

Gesund abnehmen und nachhaltig ernähren mit Low Carb

Vor allem unsere Ernährung muss nachhaltiger werden, stellte das Forschungsteam fest. Was also kann bei der Planetary Health Diet auf unseren Low Carb-Tellern landen?

Mehr Gemüse und Obst

Eine gesunde und umweltgerechte Ernährungsweise besteht größtenteils aus Gemüse, Vollkorngetreide und Obst. Gemüse sollte dabei mit im Durchschnitt 300 Gramm täglich den größten Teil deiner Mahlzeiten ausmachen. Aber auch Hülsenfrüchte wie zum Beispiel Kichererbsen oder Linsen, Nüsse und ungesättigte Fette können gerne täglich und in größeren Mengen auf deinen Speisenplan. Auch für Low Carb sollte die Hälfte deines Tellers stets mit Gemüse gefüllt sein, also perfekt, um den Planeten zu schonen. Schau dir hier an, welche Lebensmittelmengen du laut Low Carb-Ernährungspyramide täglich einplanen kannst.

Weniger rotes Fleisch

Fleisch zu essen ist bei der Planetary Health Diet  nicht verboten – es sollte in der Ernährung der Zukunft aber eine untergeordnete Rolle spielen. Das gilt vor allem für rotes Fleisch vom Rind oder Lamm, da dessen Erzeugung besonders ressourcenaufwendig ist.

Zucker und gesättigte Fette meiden

Neben rotem Fleisch solltest du vor allem Zucker und gesättigte Fette in deiner Ernährung stark reduzieren oder ganz meiden, wenn du deiner Gesundheit und der Umwelt etwas Gutes tun willst. Perfekt für deine kohlenhydratreduzierte Ernährung, denn es gibt viele Alternativen für Zucker, mit denen auch Naschkatzen auf ihre Kosten kommen. Außerdem setzt Low Carb auf gesunde, mehrfach ungesättigte Fette und hochwertige Öle. 

 Fisch und Geflügel in Maßen

Lachs-Hähnchen-Spieße mit Rahmkohlrabi
Lachs-Hähn­chen-Spie­­ße mit Rahm­­kohl­ra­­bi - Foto: Kathrin Knoll

Ergänzen kannst du deinen nachhaltigen Speiseplan dafür problemlos mit Fisch, Meeresfrüchten und Geflügel. Schnell hast du damit immer ein eiweißreiches Low Carb-Gericht fertig, das dir und der Erde guttut.

Ist vegane Low Carb-Ernährung die Lösung?

Schüssel mit buntem Gemüse und Dressing
Ve­ga­ne Bud­dha Bowl mit Brok­ko­li und Süß­kar­tof­fel - Foto: © StockFood / PhotoCuisine / Tombini

Statistiken zeigen: Fleischesser:innen belasten das Klima stärker als Vegetarier:innen oder Veganer:innen. Der CO₂-Rechner des Umweltbundesamts macht deutlich, wie groß die Unterschiede zwischen den Ernährungsformen sein können: Der durchschnittliche CO₂-Ausstoß eines Fleischessers liegt bei 1.730 Kilogramm pro Jahr. Vegetarier:innen kommen auf rund 1.280 Kilogramm jährlich. Am umweltverträglichsten ist auf Grundlage dieser CO₂-Werte die vegane Ernährung, denn sie kommt auf den niedrigsten Emissionswert von durchschnittlich 1.040 Kilogramm pro Person und Jahr. Kein Wunder also, dass Menschen bei ihrer Ernährung nicht nur an sich selbst denken, sondern damit auch ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen.

Selbst wenn du pro Woche lediglich einen vegetarischen oder veganen Tag einlegst, kannst du damit also einen Beitrag zur CO₂-Reduzierung leisten. Schau dir unseren Ratgeber zu pflanzlichem Eiweiß und die passende vegane Rezeptsammlung an!

 

Du hast eine Frage, eine Anregung oder eine Wunsch? Dann schreib uns! Wie melden uns so schnell wie möglich bei dir.
Dein Team von LowCarb.de

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